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Christian Bär • 1. August 2018

Darf ich um einen letzten Tanz bitten …

 

Wenn mir jemand vor drei Jahren prophezeit hätte, wie mein heutiger Zustand ist, hätte ich es mir nicht vorstellen können. Vor nicht ganz drei Jahren kam unser Filius zur Welt und fast alles war perfekt. Natürlich war nicht alles eitel Sonnenschein, denn wir hatten auch Kummer durch erkrankte Familienmitglieder, aber es war in einem Maße, wie man es von einem mit Leben gefüllten Rucksack an Last erwarten kann. Beruflich war ich wie immer am Rotieren, ich mochte es stressig. Das Zuhause war renoviert, das Kinderzimmer bereit zum Einzug für den Mietnomaden. Wir waren bis zu diesem Zeitpunkt gut im Treiben. Viel am Arbeiten, viel im Krankenhaus, Schwangerschaft und Hochzeit. Von meiner Erkrankung hatten wir bis dahin nichts geahnt. Es mag auch daran gelegen haben, dass keine Zeit war, um die Anzeichen dafür zu sehen, dass da was im Argen ist. Natürlich war ich oft erschöpft und hatte nicht mehr so viel Energie, aber wen sollte das wundern bei dem Pensum? Wenn der Transformator brummt, wundert sich auch keiner. Aber es wäre sicherlich ein Punkt gewesen, mal die Bauteile prüfen zu lassen, ob sie auf Dauer für so viele Schwingungen taugen.

 

Dann kam unser Sohn zur Welt und beim Verlassen des Krankenhauses trug ich ihn mit seiner Babyschale zum Auto, und da war es das erste Mal: dieses ungute Gefühl von Kraftlosigkeit im rechten Bizeps. Ein Jahr später, also vor ziemlich genau zwei Jahren, lag ich im Universitätsklinikum und bekam die Diagnose „Verdacht auf Motoneuronerkrankung ALS“. Ich stellte mich im Krankenhaus vor mit Muskelzuckungen, leichter Schwäche im rechten Arm und im rechten Bein, vermehrtem Speichelfluss und leichten Sprachproblemen. Ansonsten in einem guten Allgemeinzustand, vielleicht ein wenig pummelig, 96 Kilogramm, aber ich bitte um Nachsicht, wir waren schwanger.

 

Wenn ich die Symptome hier beschreibe, liest es sich vielleicht plakativer, offensichtlicher und beeindruckender, als es für mich oder ungeschulte Außenstehende war. Wer mich nicht genau kannte, konnte auf den ersten und auch nicht auf den zweiten Blick feststellen, dass ich krank sein sollte. Ich hatte keine wirklich gravierenden Einschränkungen im Alltag.

 

Die Nervenklinik des Universitätsklinikums ist mir nicht in romantischer Erinnerung geblieben. Ein ziemlich alter Schuppen mit wenig Charme. Für mich ein Ort von Kummer. Dazu das trostlose Ambiente, die besorgten Blicke der Ärzte, die wie trübe Wolken ein Unwetter ankündigen. Da bekommt man Gottesnähe.

 

 

Es gab auch Situationen, die zwar beschissen, aber mit Humor leichter zu nehmen waren. So erinnere ich mich an eine Begebenheit, wo ein älterer, liebenswerter Herr, bestimmt ein Großvater oder wahrscheinlich Urgroßvater, gerade mit zwei Physiotherapeutinnen auf dem Flur unterwegs war. Er übte das Gehen am Rollator und war sehr unsicher und gebrechlich unterwegs. Seinen Namen habe ich vergessen, seinen Sinn für Humor nicht. Ich will ihm hier mal den Namen Müller geben. Es kam zur Konversation mit allen Sinnen, der ich akustisch nicht ausweichen konnte. Die Physiotherapeutin hinter ihm fragte: „Herr Müller, kann es denn sein, dass Sie in die Hose gemacht haben?“, stoisches Schweigen von Herrn Müller. Darauf sagte die Therapeutin zu ihm, sie werfe mal einen Blick in die Hose, und siehe da, auf ihre Nase war Verlass. Darauf fragte sie Herrn Müller, ob er denn nicht merken würde, wann er zur Toilette müsse. Er beantwortete die Frage knapp mit „Doch“, während er weitertrippelnd mit dem Rollator seine Bahnen zog, und sie fragte ihn leicht entrüstet, warum er denn nichts gesagt habe, man hätte doch die Toilette ansteuern können. Nach einer perfekt gewählten Pause holte Opa Müller zum finalen Schlag aus und sagte: „Es sollte ein Pfürzchen werden.“

 

Nachdem wir den ersten Schock überwunden hatten und die Tränen zum Heulen aufgebraucht waren, galt es, sich zu sammeln. Eigene Position bestimmen, Plan machen, Ausführung. Das Wichtigste ist, das Leben nicht zu vergessen. Ich zitiere: „Eines Tages müssen wir alle sterben, Snoopy“, richtig, „und an allen anderen Tagen nicht“, richtig und klug. Einfacher gesagt als getan, aber Selbstmitleid ist auch keine Lösung. Die wahre Tragik ist nicht mein vermeintlich zu früher Tod und wie es mir bis dahin geht, sondern das, was an Trauer und Schmerz damit verbunden ist. Die unausgesprochenen Worte, die fehlende Umarmung, die gemeinsamen Glücksmomente und all das, was Erinnerung an Papa ausmacht, wofür, gemessen an dem, was zu erwarten war, doch die Zeit fehlt. Was bleibt, ist die Erinnerung. Jede Freude ist oder basiert auf Erinnerung. Woran wird sich mein Sohn erinnern, wer war sein Papa, wie kann ich ihn auf dem Weg zu einem guten Menschen begleiten?


Durchhalten ist angesagt und jeden Tag mit Liebe füllen. Für den kleinen Mann ist alles unendlich. Das Leben, die Geduld seiner Eltern, die Verfügbarkeit von Gummibärchen. Eines Tages wird der Tag kommen, an dem er feststellen wird, dass nichts unendlich ist und einiges nicht ersetzbar. Wir üben das jetzt mit Gummibärchen und füllen ihn bis dahin mit bedingungsloser Liebe ab.

 

Das Leben ist nicht planbar. Wenn wir heute planen, fahren wir auf Sicht. Da wir die Entwicklung der Krankheit nicht abschätzen können, planen wir kurzfristig. Seit den ersten Symptomen sind ständig Veränderungen im Gang. Es bleibt kaum Zeit, sich an einen Zustand zu gewöhnen. Es gibt regelmäßig Feature-Updates. Funktionserweiterungen, die keiner benötigt. ALS hat da einiges an unnötigen Neuerungen anzubieten. Ich nenne hier nur die mich betreffenden: Da wäre das ständige Muskelzucken. Mittlerweile überall. Nervt anfänglich, kann man aber eines Tages ignorieren. Muskelzucken gab es bei mir schon früh. Krämpfe auch. Gerne in den Waden und Oberschenkeln. Wahlweise auch gerne irgendwosonst. Und auch hier ist es eher die Genießernummer, denn die Intensität sucht ihresgleichen. Ich beschränke mich in solchen Situationen mittlerweile auf ein leises und anerkennendes Stöhnen. Würde ich stattdessen laut meinen Unmut kundtun, wäre die Pein nicht weniger, aber es würde meine Umgebung mehr belasten. Auch bezaubernd sind vermehrter Speichelfluss und Spastiken. Äußerst förderlich für das Aussehen. Was aber von wirklich besonderer Güte war, war das Update mit dem pathologischen Lachen. Das bedeutet im Grundsatz eine unangemessene emotionale Reaktion. Ich lache, obwohl ich nicht lachen will. Skurriler Mist. Zum Glück ist es bei mir so, dass es meistens als passende Emotion, allerdings jedoch überzogen auftritt. In Situationen, in denen ich früher nur (innerlich) geschmunzelt habe, muss ich heute lachen wie Papa Wutz. Dies kann zu unangenehmen Situationen führen. Aber auch in hilflosen Situationen muss ich gelegentlich lachen, was sehr nervt. Denn während ich lache, geht sonst nichts mehr.

 

Natürlich kann man diese Nebenkriegsschauplätze an Symptomen mit Medikamenten beschießen, was ich im Fall der Spastik und der Krämpfe durch die Einnahme von Muskelrelaxantien mache. Alle anderen Symptome werden für gewöhnlich mit Psychopharmaka beschossen. Eine der Nebenwirkungen dieser Medikamente ist etwa ein trockener Mund. Ich für meinen Teil habe bis dato deren Einsatz abgelehnt, da ich fürchte, ich handele mir weitere Probleme ein. Es dauerte eine Weile, bis ich mich nicht mehr allzu sehr über mein eigenes Erscheinungsbild und dessen Wirkung auf meine Umgebung geärgert habe. Ich bin, wie ich bin. Und der allgemeinen Norm zu genügen, ist ein Zwang, der sich nur im Kopf abspielt.

 

Völlig unerwähnt blieb bis dato mein Muskelschwund. Ich habe in zwei Jahren über 20 Kilogramm abgenommen, halte aber seit ein paar Monaten mein Gewicht. Meine Arme sind Ärmchen geworden. Dies führt dazu, dass ich ständig auf fremde Hilfe angewiesen bin. Toilette, Waschen, Anziehen, Trinken, Essen, Kratzen – nichts geht mehr alleine. Nichts. Stimmt nicht. Fast nichts. Wenn meine Hand an die Rollstuhlsteuerung gelegt wird, kann ich selbstbestimmt von A nach B fahren. Auch andere Hilfsmittel erlauben mir, die Verluste etwas auszugleichen. Treppenlifter, vollautomatische Toilette, Sprachcomputer, Augensteuerung für den normalen Computer. Aber es ist nur ein Bruchteil vom alten Tanzbär geblieben, körperlich. Bis vor zwei Jahren hatten meine Frau und ich ein Ritual. Wir tanzten jeden Sonntagmorgen zusammen in der Küche. Ohne dass ich ein Bier getrunken hatte, und egal, wo der Haussegen herumhing. Ich kann mich nicht mehr an den letzten Tanz erinnern. Es muss ein Klammerblues gewesen sein, mehr war nicht mehr drin. Ich glaube, wir beide wussten, dass es endlich ist, nicht jedoch, dass es der letzte gemeinsame Tanz unseres Lebens sein wird. Das bringt uns kein Hilfsmittel zurück, nur ein Wunder.

 

Ganz aktuell ist der Sprachcomputer ein wichtiges Hilfsmittel geworden, da die Sprache weg ist. Meine Stimme heißt jetzt Klaus. … Christians Stimme war schöner und Christian konnte besser singen.

 

von Christian Bär 14. Juli 2018
Edaravone. Aktuell bekomme ich wieder Infusionen. Edaravone ist ein Medikament aus Japan, welches letztes Jahr auch in den USA zur Behandlung von ALS-Patienten zugelassen wurde. In der EU und daher auch in Deutschland ist das Mittel bislang nicht zugelassen. Es besteht allerdings die Möglichkeit, Edaravone über eine internationale Apotheke zu bestellen. Die Kostenübernahme kann bei der Krankenkasse beantragt werden, ist nämlich kein Schnäppchen. Edaravone ist nach Riluzol weltweit das zweite Medikament zur Behandlung der amyotrophen Lateralsklerose. Riluzol kann das Leben im Schnitt um drei Monate verlängern. Drei Monate, da geht ein Raunen über die Ränge und die Menge erhebt sich zur La-Ola. Drei Monate mehr, na Gott sei Dank, und ich dachte, es wäre alles am Arsch. Dann ist ja alles entspannt. Mit Edaravone kommt nun ein weiteres Medikament dazu, welches den Verlauf verlangsamen soll. Ich will sie nicht mit Studiendetails nerven, aber ob es das Überleben verlängert, ist noch gar nicht sicher. Hört sich widersprüchlich an, ist aber so. Des Weiteren wurden in Deutschland Kriterien beschlossen, unter denen der Einsatz empfohlen wird. Die aktuelle Studienlage zeigt, dass Edaravone nur bei einer Untergruppe von ALS-Patienten wirkt, die bestimmte klinische Merkmale aufweisen. Somit wird es auch nur für diese Gruppe empfohlen. Ob es eventuell in der Langzeitbehandlung auch bei anderen Gruppen wirkt, muss erst getestet werden. Zwei Kriterien sind unter anderem ein Lungenvolumen über 80 % und eine Erkrankungsdauer unter zwei Jahren. Zum Glück ist es nur eine Handlungsempfehlung. Jeder, der da nicht reinpasst, hat Pech gehabt - und das, obwohl bisher nicht untersucht ist, ob Edaravone über lange Zeit nicht doch einen positiven Effekt hat, auch bei Patienten, die diese Vorgaben nicht erfüllen. Solche Handlungsempfehlungen werden dann veröffentlicht und rauben vielen Betroffenen die Hoffnung. Es hätte vielleicht auch gereicht, die Fakten aus der Studie zusammenzufassen und den Krankenkassen keinen Elfmeter für die Ablehnung von Kostenübernahmen zu schenken. Eine taktische Meisterleistung. Bei mir wurden die Kosten anstandslos übernommen, dafür bin ich meiner Krankenkasse sehr dankbar. Die Behandlung läuft planmäßig so ab, dass 14 Tage infundiert werden, Dauer jeweils eine Stunde, darauf folgen 14 Tage Pause und dann geht’s von vorn los. Ein nicht unbeachtlicher Aufwand. Infundiert wird beim Arzt oder im Krankenhaus, da muss man ja auch erst mal hin und an die Reihe kommen. Aktuell laufen wieder Infusionen bei mir und ich vertrage sie gut. Ob sie wirken, ist nur schwer zu sagen, da ich keinen Vergleich habe, wie es ohne wäre. Wir sind hoffnungsvoll, wenn es auch das eigentliche Problem nicht löst. Aber vielleicht verschafft es Zeit für ein Wunder, wir glauben fest daran. Wir haben uns entschlossen, erbitterten Widerstand zu leisten, Aufgeben ist keine Option. Im Besonderen fühle ich mich meinem Sohn gegenüber verpflichtet. Zu kämpfen, durchzuhalten, zu glauben. Dies bedeutet in aller Konsequenz künstliche Beatmung und Ernährung, im schlimmsten Fall Locked-in-Syndrom. Completly locked in, so der Fachterminus, bedeutet, vollständige Lähmung bei wachem Bewusstsein. Und vollständig, meint vollständig. Keine Bewegung der Augen, der Augenlider oder sonstige Kleinstbewegungen der willkürlichen Muskulatur sind mehr möglich. Da is nix mit Kratzen, wenn es mal juckt oder die gottverdammten Stechmücken davon abhalten, Bed and Breakfast zu spielen. Denn das Fühlen, Schmecken, Hören und die Wahrnehmung sind gegeben. Das Gehirn arbeitet wie bei einem Gesunden. Außer Muskeln fehlt nix. Du bist also da, am Leben, dabei, geliebt. Ok, es wird schwer, Sachen angemessen auszudiskutieren. Das bringt mich ja heute schon bisweilen auf die Palme. Das gesprochene Wort war mein schärfstes Schwert, und nun bin ich dazu verdammt, Situationen kommentarlos geschehen zu lassen, die einer verbalen Intervention würdig wären. Vielleicht empfindet mein Umfeld diesen Umstand auch gelegentlich als angenehm. Aber ich empfinde es als beruhigend, dass mir nur die Muskeln fehlen, aber mein Geist hellwach ist. Ich fühle mich auch nicht in dem Maße krank, wie die Diagnose und mein Zustand aus äußerlicher Sicht vermuten lassen. Inzwischen ist es einem Neurowissenschaftler, Niels Birbaumer, gelungen, mit Locked in Patienten zu kommunizieren. Bevor ich ins Detail gehe, eine wichtige Information vorab. Gefragt nach ihrer Lebensqualität, antworten die Patienten überwiegend „sehr gut“. Der Knaller, „Weshalb diese Menschen nicht todunglück sind? Birbaumer sieht als wichtigsten Faktor, dass die befragten Menschen in der Familie leben und gepflegt werden. Und die Menschen, von denen sie umgeben sind, sind positiv und freundlich zu ihnen. Zudem vertritt er die Hypothese, dass das Gehirn durch die abgeschlafften und dadurch entspannten Muskeln das Signal erhält: Alles entspannt, hier kann nichts passieren.“ Das Prinzip der Kommunikation ist einfach und schnell erklärt. Es kommt eine Maske auf den Kopf, diese misst die Durchblutung. Wenn ein Mensch Ja denkt, wird das Hirn anders durchblutet, als wenn er Nein denkt. Jetzt noch ein paar IT-Spezis, ein paar intelligente Fragen und fertig ist die Laube. Es läuft, Freunde der Sonne. Der Bär ist regungslos, doch sein Geist ist lebendig und willig. Lebenswert. Wenn also Kommunikation gegeben ist, nehmen wir aktiv am Leben teil. Selbst ohne Kommunikation, als reiner Empfänger von Informationen, scheint es für eine sehr gute Bewertung der Lebensqualität zu reichen. Jetzt ist die beschriebene Kommunikation mit Maske ziemlich rudimentär, beschränkt auf die Beantwortung von Ja-Nein-Fragen. Der Perfektionist in mir fragt sich nun, was, wenn die Fragen scheiße sind? Eine Katastrophe, ich rege mich dann sicherlich fürchterlich auf und kann nicht ausdiskutieren, wie man denn so dämliche Fragen stellen kann und keine intelligenten. Aus dieser Überlegung lassen sich schon zwei Fragen für die Frageliste ableiten: Regst Du Dich auf? Und: Bist Du ordinär am Fluchen? Vielleicht macht es Sinn, sich, solange es noch geht, Fragen zu überlegen, die einem wichtig erscheinen. Quasi das Reisegepäck klarmachen für die Reise in eine besondere Welt. Survivaltrip. Ausrüstung checken, Packlistenerstellen, vielleicht mal zwei Tage das Werkzeug testen, solange man noch was einpacken kann. Packlisten erstellen für alle, die auch auf die Reise gehen. Ich muss mal in mich gehen, was mir wichtig erscheint. Hast Du Schmerzen? Geht es Dir gut? Juckt es Dich irgendwo? Oder an Samstagen: Willst Du ein Herrengedeck durch die Magensonde? Ich muss mir dazu mal ein paar Gedanken machen. Aber auch die Reiseplanung sollte eventuell selbst gestaltet werden, zum Beispiel Hörenswürdigkeiten und so. Morgens hätte ich gerne Deutschlandfunk. Am Wochenende, nachmittags, würde ich gerne SR3 hören. Dann ein paar gute Hörbücher, Politik, Autobiografien und etwas zum Laut lachen. Notfalls kann man ja fragen: Willst Du „Qualityland“ hören? Willst Du „Das Feld“ hören? Willst Du „Und Gott sprach: Wir müssen reden“ hören? Willst Du „Flug nach Arras“ hören? Ja, (gerne). Schön, gibt’s nicht als Hörbuch. Und ein paar Wünsche formulieren. Abends erzählen wir „uns“, wie unser Tag war. Der Hund darf ins Bett. Wir kuscheln. Erzähl mir einen guten Witz pro Woche. Nur einen einzigen Witz, aber dafür einen Kracher. Spiel mir keine gute Laune vor, ich merke es ohnehin direkt. Mach einmal im Monat Spießbraten. Ich weiß, Du hasst Spießbraten, weil dann zwei Tage lang „die Bude stinkt“, aber ich liebe den Geruch. Doch halt, Denkfehler, aufgrund der künstlichen Beatmung kommt keine Luft durch die Nase und somit ist das Riechen nicht mehr möglich. Mach den Braten trotzdem. Wir pürieren ihn, geben ihn durch die Sonde und schicken ein schnelles Bier hinterher. Vermutlich muss ich dann aufstoßen und schmecke lecker Braten mit Bier.
von Christian Bär 5. Juli 2018
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